Woche 4

09.10.-15.10.17

 

Am Montag hat Chuck Geburtstag und er und Ellie fahren nach Chicago um sich ein Cups Game anzusehen. Für mich heißt das ein Gammeltag vor dem Fernseher. Am Nachmittag erledige ich ein paar Dinge für die Schule bis Chuck und Ellie am Abend begeistert aus Chicago zurückkehren. Den restlichen Abend verbringen wir dann gemeinsam auf der Couch. Am zweiten freien Tag machen Sue, Ellie und ich uns dann nach dem Frühstück auf, damit ich endlich mal wirklich Chicago sehe. Nachdem wir unseren Zug auf Grund von nicht vorhandenen Parkplätzen verpassen, holen wir uns heiße Getränke nahe der Haltestelle und warten auf den nächsten. Dann endlich in Chicago angekommen, nehmen wir das Wasser-Taxi Richtung Tribune Tower (und anderen Gebäuden, aber das ist ehrlich gesagt der einzige Wolkenkratzer dessen Namen ich mir merken könnte) und Sue erklärt mir das Straßensystem (alle Straßen sind durch nummeriert und führen jeweils von Ost nach West oder von Nord nach Süd). Nach einer kleinen Tour an einigen beeindruckenden Wolkenkratzern vorbei, essen wir dann eine original Chicago Pizza bei Unos, einer der nach Ellie und Sue besten Pizzerias. Den Nachtisch gibt es anschließend bei Eataly, einem Laden gefüllt durch und durch mit italienischen Essen. Neben einem Nutella Crêpe für mich und einem Tiramisu für Ellie kaufen wir außerdem schwarze Bandnudeln, die Ellie in den nächsten Tagen zu Hause zubereiten möchte. Anschließend geht es zum Hard Rock Cafe, um ein Andenken für mich zu besorgen. Kurz darauf macht sie Sue wieder auf den Weg nach Hause und Ellie und ich nehmen die Straßenbahn zum College De Paul, wo Natalie, eine Nachbarin studiert. Sie nimmt uns dort in Empfang und zeigt uns anschließend ihren Dorm, eine Art Studentenwohnheim, und die Umgebung des Colleges. Um in ihren Dorm hineinzukommen, müssen wir uns an einer Art Empfang anmelden und ausweisen. Zum Glück habe ich meinen Personalausweis dabei, denn es muss ein staatliches Dokument sein. Natalie teilt sich mit zwei weiteren Studenten ein Zimmer, dass laut Ellie sehr groß für einen Dorm ist, der ungefähr 15 m Quadratmeter umfasst. In einem Gebäude ein paar Blocks entfernt gibt es alles was ein Student im Notfall benötigt, aber auch nur im Notfall bezahlen kann. Die Zahnpasta kostet $6 und ein kleines Glas Nutella 8$. Zusammen finden wir dann noch ein kleines wirklich schönes Café. Natalie kauft sich einen Pie und Ellie und ich gönnen uns einen zweiten Nachtisch in Form eines Cookies. Anschließend gibt es noch einen kurzen Halt im Bookstore des Colleges, wo Ellie sich einen Pulli kauft und Natalie mir einen Schlüsselanhänger schenkt, damit ich sie auch ja nicht vergesse und schon finden Ellie und ich uns in der Straßenbahn auf dem Weg zurück wieder. Von der Straßenbahn Haltestelle bis zur Haltestelle des Zuges nach Elmhurst müssen wir ein paar Minuten laufen was sich als etwas größere Herausforderung herausgestellt. Denn als wir aus der Station kommen, müssen wir feststellen, dass es nicht nur regnet, sondern dass wir darüber hinaus auch nicht wirklich wissen wo wir sind. Ellie ist sich dann aber doch recht sicher die richtige Richtung herausgefunden zu haben, was sich leider als Irrtum herausgestellt. Nicht das ich ihr einen Vorwurf mache, aber mein Gefühl und Orientierungssinn hat mir tatsächlich in die andere Richtung geraten. Da Ellie aber schon ein wenig öfter als ich in Chicago war habe ich ihr vertraut und mein Gefühl ignoriert, weshalb ich nichts sagen darf. Nach einem Telefonat mit Sue und ganz schön viel Nass von oben, erreichen wir dann tropfend die Haltestelle und nehmen den nächsten Zug zurück. In Elmhurst angekommen sammelt uns Sue an der Haltestelle ein und zurück zu Hause gibt es erstmal eine warme Dusche und Tee. An diesem Abend darf ich Bekanntschaft mit dem Film "Mean Girls" machen und falle anschließend todmüde ins Bett. Am Mittwoch heißt es nochmal Gammeltag und Donnerstag und Freitag geht es in die Schule.

Am Freitag Nachmittag machen Ellie und Sue uns dann auch schon wieder auf zu unserem nächsten Trip. Diesmal geht's nach Dells in Wisconsins. Dort übernachten in einem zu einem Freizeitbad gehörenden Hotel dem "Great Wolf Lodge". Am Samstagmorgen nehmen wir dann auch das Freizeitbad in Anspruch. Neben einer Mattenrutsche, zwei Reifenrutschen und einem Wellenbad, ist der sogenannte Tornado die Hauptattraktion. Man sitzt zu zweit bis zu viert in einem Gummiring und fällt wirklich steil in eine Art Kessel, in den man im Kreis auf die Öffnung in der Mitte zuschlittert. Beim Fall rutscht mir beim ersten Mal fast mein Herz in die Hose. Dann noch ein paar Kurven und schon ist die wilde Fahrt vorbei. Nachdem wir alle Attraktionen ein paar mal ausprobiert haben, gibt es gegen Mittag einen Snack im zugehörigen Restaurant und als Nachtisch Fugde. Anschließend fahren wir in den Ort, wo wir einige sehr merkwürdig Souvenirshops, eine tolle Bäckerei und einen Käseladen vorfinden. Wir decken uns mit Brot und Käse fürs Abendbrot ein und machen uns dann wieder auf den Weg zum Hotel, wo Ellie und ich nochmal den Tornado und das Wellenbad genießen. Den restlichen Abend verbringen wir zusammen im Zimmer und lassen uns das frische Brot und den Käse schmecken. Am nächsten Morgen schlafen wir aus und räumen anschließend das Zimmer. Auf dem Weg nach Hause gibt es Frühstück beim Taco Bell Drive-In und wir machen einen Stopp in Madison, der Hauptstadt von Wisconsins. Dort gucken wir uns das beeindruckende Regierungsgebäude mit einer von innen und außen wunderschönen Kuppel an. Da es aber ziemlich windig und kalt ist und wir ohnehin nicht viel Zeit haben, beschließen wir recht schnell unseren Weg nach Hause fortzusetzen. Kaum kommen wir dort an, machen wir uns auch schon wieder auf die Socken, denn wir sind von Chucks Mutter Mary zum Essen eingeladen. Bei ihr erwartet uns Chucks Schwester und wirklich leckeres Essen. Da Mary gerne Neues ausprobiert und ich nach ihr dafür ein wunderbarer Grund bin, gibt es neben ihrer Spezialität meatloaf also Spätzle, deutsche Fleischbällchen und als Nachtisch deutschen Apfelkuchen. Wir verbringen noch einen sehr schönen Abend zusammen und Mary erzählt mir was von ihren Vorfahren, die teilweise aus Deutschland stammen. Da am nächsten Morgen aber leider wieder die Schule auf uns wartet, machen wir uns gegen 21 Uhr wieder auf den Weg nach Hause, wo ich nach einer wunderbaren Woche müde ins Bett falle.

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